Andrea und Michele sind ein italienisches Radiomoderatorenduo, nämlich Andrea Marchesi und Michele Mainardi. Beide sind in Cremona geboren, Andrea mit einem Abschluss in Philosophie und Michele in Architektur. Seit Anfang der 2000er Jahre sind sie ein festes Duo bei verschiedenen italienischen Radiosendern, von Radio Kiss Kiss über Radio Italia Network bis hin zu Radio Deejay. Seit 2004 arbeiten sie mit der „Fondazione Vialli e Mauro“ zusammen, die die ALS-Forschung unterstützt.
- Hallo Andrea und Michele, fangen wir bei Euch an: Wenn Ihr euch gegenseitig beschreiben müssten, was würdet Ihr sagen?
Andrea: Mein Freund Michele, genannt „Michael, der Alleskönner“, ist ein großer Künstler, ein großer Radiosprecher, der Entertainer des vierten Jahrtausends. Vielseitig, weil er von anspruchsvollen DJ-Sets mit balearischem Flair zu großen Animationen auf Plätzen übergeht. Aber vor allem ist er ein großartiger Karaoke-Unterhalter.
Michele: Was kann ich über Andrea sagen, er ist ein kluger Kopf, schlagfertig und immer darauf bedacht, interessante Inhalte zu generieren. Neugierig, vor allem ein großartiger Feinschmecker in der Küche, was sich auch auf die weibliche Hemisphäre überträgt. Aus musikalischer Sicht transversal, weil er alles hört und auflegt: von italienischer Musik bis hin zu Berliner Technomusik, mit einer wirklich sehr großen Bandbreite. - Nach 16 Jahren, in denen Ihr mit „Deejay 6 tu“ die „Kämpfer der Morgenstunde“ begleitet habt, seid ihr mit „Andy und Mike“ zum Aperitif übergegangen und begleitet nun andere Krieger, diesmal abends, von der Arbeit nach Hause. Ist es nur die „Müdigkeit“, jeden Morgen um 4 Uhr aufzustehen, oder auch der Wunsch, neue Zuhörer zu erreichen? Wie läuft es?
Andrea: Nun ja, ein bisschen Müdigkeit, um 4 Uhr morgens aufzustehen, können wir nicht verbergen, auch weil wir dieses Jahr 50 werden und der Körper langsam Anzeichen von Müdigkeit zeigt. Aber es war auch eine starke Neugier, den Programmstil zu ändern und ein neues Publikum zu treffen und neue Themen anzusprechen.
Michele: Wenn man darüber nachdenkt, haben wir uns im Grunde gar nicht so sehr verändert, denn früher haben wir sie morgens zur Arbeit begleitet, heute begleiten wir sie von der Arbeit nach Hause; die Stimmungen sind also vielleicht ein bisschen anders, morgens muss man motivieren und aufladen, und abends muss man den richtigen Weg finden, um den Tag positiv ausklingen zu lassen, indem man versucht, Spannungen abzubauen. - Aus Eurer Facebook-Bio liest man „Freunde seit dem Gymnasium, „De-facto-Paar „ an der Konsole, auf der Bühne und am Mikrofon. Wie ist es, seit mehr als 20 Jahren mit einem Freund zu arbeiten?
Andrea: „Wer einen Freund findet, findet einen Schatz“, sagte ein altes Sprichwort. In der Tat ist es so, dass man sich mit einem Freund weniger schwach fühlt, zu zweit teilt man sich die Mühe und in den Momenten, in denen einer weniger Energien hat, gibt der andere das gewisse Extra hinzu. Es ist also durchaus ein Vorteil. Natürlich gibt es auch Nachteile in dem Sinne, dass bei so viel Vertrauen manchmal private Dinge an die Öffentlichkeit kommen! Aber sagen wir mal so, aus meiner Sicht ist es ein großer Vorteil.
Michele: Es ist auf jeden Fall ein großer Vorteil, denn dieses Vertrauen führt auch dazu, dass man die Dinge analysieren kann, weil man alles teilt und das macht einen bewusst und bringt einen großen Vorteil, wenn verschiedene Arten von Themen behandelt werden oder wenn man mit Menschen interagiert, wie wir es oft im Radio tun. Daher ist es meiner Meinung nach ein absoluter Vorteil und ein großes Glück, das nicht jeder hat! - Die Leidenschaft für den Sport und die Begeisterung für Juventus verbindet Euch. Ihr habt in der Redaktion von „Controcampo“ gearbeitet, bei Radio Deejay habt Ihr mit einer Fußballsendung begonnen und ward feste Gäste bei „Quelli che il calcio“. Wann werdet Ihr eine eigene Sendung zum Thema Fußball haben?
Andrea: In der Tat, ja, Fußball ist unsere große Leidenschaft, Juve an erster Stelle. Wir hatten das Vergnügen, bei vielen Gelegenheiten für Juventus zu arbeiten, wir haben mehrere Scudetto-Partys animiert und haben zahlreiche Veranstaltungen im Allianz-Stadion in Turin veranstaltet, die letzte war die 100-Jahr-Feier des Besitzers.
Michele: Wann wir unsere eingene Fußballsendung haben werden? Bald, wir haben in den letzten Wochen viel darüber nachgedacht und diskutiert. Wir stecken unsere Köpfe ein bisschen zusammen. Dann, wenn es offiziell ist, werden wir es euch wissen lassen! - Ihr, die ihr mit dem analogen Radio begonnen habt, zwischen künstlicher Intelligenz und Podcasts, wie seht Ihr die Zukunft und die Rolle des DJs und des Radios im Allgemeinen?
Michele: Schwierige Frage! Hier muss man die Sache ernst nehmen, denn es ist ohnehin ein ziemlich umstrittenes Thema, vor allem bei den Radiosendern.
Andrea: Anstatt in die Zukunft zu blicken, können wir über die Gegenwart sprechen. Wir nennen Euch einen unserer Kollegen, den DJ Angelo, der innerhalb von „Ciao Belli“ bereits eine Software verwendet, die unsere Stimmen reproduzieren kann. Für uns ist das etwas beängstigend, weil man praktisch die Kontrolle über seine Identität verliert, und das macht uns Angst. Derzeit gibt es keine Vorschriften: Meine Hoffnung ist, dass das Gesetz eingreift, damit die Technologie nicht nur die Reproduktion, sondern auch den Schutz der Stimme ermöglicht.
Michele: Ich weiß nicht, ob uns das aus beruflicher Sicht früher oder später in den Ruhestand versetzt. Es könnte aber auch schön sein, in Rente zu gehen und Lizenzgebühren zu erhalten: Ich stelle mir vor, dass künstliche Intelligenz deine Stimme so verwendet, als wäre sie ein NFT (non-fungible token). - Nächster Urlaub am Meer oder in den Bergen?
Michele: Wir lieben sowohl die Berge als auch das Meer. Aber immer Arbeitsurlaug, da wir das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden!
Andrea: Berg bedeutet für uns Veranstaltungen in Madonna di Campiglio, wo wir seit Jahren arbeiten, und dann auch das Meer, eine feste Etappe in Riccione mit Radio Deejay. Und ich mache keinen Hehl aus meiner Liebe zu den Inseln des Mittelmeers oder der Karibik.
Michele: Ich liebe die Balearen und habe mein Herz zwischen Ibiza und Formentera gelassen.